ERP: Trend zu modularen Systemen

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Unternehmen mit komplexen Betriebsstrukturen mussten sich in der Vergangenheit immer wieder dem Problem der effektiven Datenerfassung und Ressourcenkoordinierung stellen. Zahlen und Fakten über Herstellung, Lagerung, Lieferung und Logistik müssen jederzeit aktuell sein und oft über verschiedene Systeme abrufbar.

Dass das in der Vergangenheit nicht immer optimal lief, haben auch Großunternehmen wie Stadtwerke und Energieversorger zu spüren bekommen. Diese haben oft auf »selbstgestrickte« Software oder »Insellösungen« gesetzt, die deren speziellen Branchenanforderungen nicht gerecht wurden oder die effiziente Kommunikation mit Partnern und Lieferanten nicht ermöglichten.

ERP unterstützt die Ressourcenplanung
Als Antwort darauf entstanden die ERP-Lösungen. Aber ein Enterprise Resource Planning ist im Wesentlichen mehr als eine Anwendungssoftware zur Unterstützung der Resourcenplanung eines gesamten Unternehmens. Firmen sollten damit ebenso weitgehend alle Geschäftsprozesse wie Finanz- und Rechnungswesen, Produktion, Controlling, Personalwirtschaft und Vertrieb und Marketing abbilden. In der Theorie klingt das einfach leicht, in der Praxis ist es das aber keineswegs.

Modulare ERP-Lösungen sparen Kosten: Enrique de Miguel, Finanzleiter des Software- und Beratungsunternehmens IFS Ibérica. (Bild: IFS)

Nichtsdestotrotz, kann man heute dank ERP-Lösungen Unternehmenserfolge und –misserfolge genau nach bestimmten Parametern messen. Zudem spart die Software Kosten ein und hilft effizienter zu arbeiten.

Man darf als Unternehmer jedoch nicht den Fehler machen, sich auf einzelne Abteilungen zu konzentrieren und dabei den Überblick zu verlieren. ERP-Projekte verursachen eben ganzheitliche Veränderungen innerhalb des Betriebes und nicht nur auf Abteilungsebene.

Paradebeispiel für Fehlmanagement
Das Paradebeispiel für das Fehlmanagement, das sich einige Firmen immer noch leisten, ist die Verbindung zwischen Personalabteilung, Finanz- und Rechnungswesen und Stammdatenverwaltung. Oft haben die einzelnen Bereiche eigene Software für das Tagesgeschäft im Einsatz, alle benötigen jedoch den Zugriff auf die gleichen Daten, um die Resourcen besser zu verwalten und relevante Daten zeitnah auszutauschen. Die Folgen sind doppeltgespeicherte -oder noch schlimmer- eine unvollständige oder fehlerhafte Datenhaltung.

Um genau dies zu vermeiden bieten Software-Hersteller eine Reihe Produkte an. In Deutschland dominiert SAP mit über 50 Prozent Marktanteil die ERP-Landschaft. Die Verfolger Microsoft, Infor, Sage und Oracle tun sich bislang schwer, den Abstand zu verkürzen.

Trotzdem hat der Kunde die Qual der Wahl. Laut der Experton Group teilen sich die ERP-Hersteller mit einem Marktanteil von weniger als zwei Prozent fast ein Viertel des gesamten deutschen ERP-Geschäfts von 1,9 Milliarden Euro.

Modulare Systeme sparen Kosten
Die Einführung und Anpassung von ERP-Lösungen ist oft langwierig und kostspielig. Diese Tatsache kann der IT-Manager umgehen, indem er sich für einen Anbieter mit einem modularen ERP-System entscheidet. Die Lösung kann nach und nach implementiert und erweitert werden.

Besonders für Mittelständler stellt dies eine finanziell verträgliche Alternative dar. Der entscheidende Vorteil gegenüber der bisherigen eingesetzten Insellösungen ist, dass bei der Einführung der einzelnen Komponenten die gesamte Unternehmensstruktur berücksichtigt wird. Die Daten werden abgeglichen und die Prozesse ebenfalls optimiert.

Vorteile für Anwender
Diese besondere Herangehensweise bei einer ERP-Einführung ermöglicht in kurzer Zeit die Optimierung der vier wichtigen Faktoren, die zu einer Effizienz- und Produktivitätssteigerung im Unternehmen führen:

Kostenkontrolle: Der User kann besser über die Wirtschaftlichkeit im Unternehmen wachen.
Cash Flow: Wenn die genauen Einnahmen und Ausgaben genau bekannt sind, kann man gezielter investieren.
Resourcen und Logistik: Bei einer effektiven Datenerfassung lassen sich die Resourcen optimal verwalten.
Zeitmanagement: Die Datenauswertung ermöglicht künftig die Unternehmensstrategie anzupassen und zu verbessern. Zukunftsprognosen sind ebenso möglich.

Den Originalartikel von Enrique de Miguel finden Sie auf unserer spanischen eWEEK-Seite.

(Übersetzung und Anpassung: Carolina Kleinken-Palma/mt)

Weblinks
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