Linux: Elf Milliarden für Fedora 9
Schon 2003 hatte der IT-Spezialist David A. Wheeler versucht auszurechnen, was die Entwicklung einer Linux-Distribution ungefähr kostet. Dazu nahm er ein Tool, das die Zahl der Code-Zeilen in dem Open-Source-Betriebssystem Red Hat 7.1 ermittelt. Für die Berechnung der Kosten legte er ein durchschnittliches Programmierergehalt in den USA zugrunde. Sein Ergebnis: Die Entwicklung von Red Hat würde circa 1,2 Milliarden Dollar
kosten.
Fedora 9 als Grundlage
Nach dem gleichen Schema ging jetzt die Linux Foundation in ihrer aktuellen Studie hervor. Allerdings nahm sie den Red-Hat-Nachfolger Fedora 9 als Grundlage für ihre Berechnungen. Demnach würde es 10,8 Milliarden US-Dollar kosten, das Betriebssystem komplett neu zu programmieren. Ohne Linux-Kernel. Für den Kernel wären weitere 1,4 Milliarden Entwicklungskosten nötig. Mehr als tausend Programmierer aus mindestens einhundert verschiedenen Unternehmen arbeiten an jedem Kernel-Release mit.
Bei der Linux-Distribution rechneten die Autoren der Studio auch Komponenten wie die Desktops Gnome und KDE und viele andere mit ein.
Der Desktop der Linux-Distribution Fedora 9 von Red Hat.
Marktvolumen 25 Milliarden US-Dollar
Trotz der gigantischen Kosten würde sich die Entwicklung durchaus lohnen. Die Linux Foundation schätzt, dass der gesamte Markt ein Volumen von circa 25 Milliarden US-Dollar hat.
Nach der Zählung der Linux Foundation hat Fedora 9 genau 204 500 946 Zeilen Code. Hinzu kommen 6 772 902 Zeilen Code beim Standardkernel.
Die Linux Foundation ist eine nicht-kommerzielle Organisation, deren Ziel es ist, die Entwicklung des Open-Source-Betriebssystems zu fördern und gemeinsame Standards für die Programmierer zu schaffen.
(Mehmet Toprak)
Weblinks
Linux Foundation
Red Hat