Siemens entwickelt Komplettüberwachungssystem

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Mit Hilfe so genannter “Intelligenzmodule” durchforstet das Fertigsystem den Informationsberg, der ihm zur Verfügung gestellt wird, und filtert zum Beispiel nach Namen, Telefonnummern und Adresse.

Wer Kontakt mit jemandem hat, der ohnehin schon im Visier der Behörden ist, wird so ebenfalls erfasst, und die Software beginnt, Muster für typisches Verhalten zu identifizieren. Abweichungen davon oder Kontakte zu einer Person, die ebenfalls überwacht wird, führen zu einem automatisierten Alarm, der von den üblichen Stellen genauer unter die Lupe genommen werden kann.

Während sich Experten nicht einig sind, wie genau ein solches System, das Daten aus unterschiedlichsten Quellen zusammenführt, überhaupt funktionieren kann, äußern sich Menschenrechtsorganisationen besorgt über den “Überwachungsstaat aus dem Karton”, zumal wenn er an Regierungen verkauft wird, deren Reaktion auf die aus den Daten abgelesenen Aktivitäten nicht zimperlich sind.

Siemens hat erklärt, dass 90 der Systeme bereits weltweit im Einsatz sind, ohne zu spezifizieren, in welchen Ländern. Aber immerhin handele man beim Verkauf strikt nach dem Firmen-Kodex und den UN- und EU-Exportbestimmungen. Na, dann kann ja auch nichts passieren. [gk]

New Scientist

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