Das Ende des Webradio
Webradios wie der US-Onlinesender Pandora stehen vor dem Aus. Wie nahe am Aus, kann man nachrechnen. Da die zuständige US-Verwertungsgesellschaft Sound Exchange pro Song und Hörer (Stream) abrechnet, die Werbeeinnahmen selbst bei einem grossen Unternehmen dieser Sparte wie Pandora nur 25 Millionen US-Dollar jährlich betragen, summiert sich die Lizenzlast im konkreten Fall auf 70 Prozent der Einnahmen. Das hält keine Firma lange durch.
Tim Westergren, Gründer der Web-Firma, hofft auf ein letztes Umdenken der Politiker in Washington, D.C. Sein Argument: Wenn Pandora zumachen muss, bekommen die Urheber eben 70 Prozent von garnichts.
Tatsächlich ist Sound Exchange eine von der RIAA installierte Gesellschaft, also ein Instrument der Tonträgervertriebe. Mithin eine Konkurrenz für alle modernen Vermarktungsformen. Zumindest, solange die Distributoren von Audio-Entertainment noch nicht in der Gegenwart angelangt sind.
Ach, und die Verwertungsgesellschaft selbst (ganz ähnlich wie das auch hierzulande die Gema tut) hebt Gebühren ein, bezahlt sie aber nur an Urheber (wie ich früher schon einmal gezeigt habe) aus, die bei ihr registriert sind. Den Rest der erhobenen Lizenzen ziehen sich die betreffenden Ledersessel-Artisten die Nase hoch, oder? Marktwirtschaft. Hiess doch mal so, oder? [fe]