Lenovo Thinkpad T61
Die Kompromisslösung
Bescheidene Performance
Lenovo Thinkpad T61
Das Thinkpad T61 des chinesischen Herstellers Lenovo hat unsere Redaktion als letztes erreicht und es gerade noch in unseren Vergleichstest geschafft. Ob es die anderen Kandidaten ausstechen kann soll das Gerät in unseren Hardware-Benchmarks zeigen. Zunächst untersuchen wir die Prozessorleistung und schicken das Notebook dazu durch PCMark2005 und Vantage. Das Ergebnis ist enttäuschend. 5101 Punkte in PCMark2005 qualifizieren das T61 für den letzten Platz. Auch was die Speicherleistung angeht belegt der portable Rechner Platz 6. Einzig die Performance der Grafikkarte ist der seiner Rivalen mit 2878 Punkten deutlich überlegen. Die Festplattendurchsatz ist mit 38,2 MB/s durchaus akzeptabel, aber kein Vergleich zu den 43,3 MB/s des Dell Latitude D630c.
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Der WLAN Up- und Download ist mit durchschnittlich 2394 KByte/s ebenfalls in Ordnung und steht dem Latitude kaum nach. Eine Netzwerkrakete wie das vor wenigen Tagen getestete Toshiba Tecra M9 mit seinen 6583 KByte/s ist das Thinkpad allerdings nicht. Positiv fällt das eingebaute DVD-Laufwerk des Lenovo-Notebooks auf: Unsere 4 GByte große Testdatei ist in erstaunlichen 9:54 Min gebrannt und in 12:11 Minuten auf die Festplatte kopiert. Zumindest was die Brenngeschwindigkeit angeht, ist das T61 damit das Top-Gerät. Der eingebaute DVD-Brenner des portablen Rechners lässt sich ähnlich wie bei Dells Variante im laufenden Betrieb herausnehmen und durch einen zusätzlichen Akku ersetzen – diesen gibt es allerdings nur gegen Aufpreis.
Der herausnehmbare Akku ist zwar schön und gut, sorgt jedoch auch für einige Probleme: So ist das Gehäuse des Notebooks an diesen Stellen nur dürftig verarbeitet: Zwar sind die Display-Halterung und andere Stellen sehr stabil, aber vor allem die Handablage und das Plastikgehäuse neben der Tastatur lassen sich ohne größere Mühe anheben und abbrechen. Ansonsten ist das schwarze, matte Gehäuse auch sonst nicht wirklich überzeugend. Jede noch so kleine Berührung ist auf der Oberfläche des Notebooks zu erkennen und es wimmelt bereits innerhalb von paar Tagen nur so von Fingerabdrücken auf Außenhülle des Gerätes. Apropos Fingerabdrücke: Der Fingerabdruckscanner des T61 leistete hervorragende Arbeit und auch die Einrichtung ist denkbar einfach. Ansonsten verbaut Lenovo in dem Gerät 3 USB-Ports, an denen sich höchstens die Positionierung bemängeln lässt. So sind die Ports nicht horizontal sondern vertikal angebracht, was mit manchen USB-Geräten zu Problemen führen könnte. Als Festplatte kommt eine 160-GByte-Variante von Western Digital zum Einsatz.
Enttäuschende Laufzeiten
Lenovo Thinkpad T61
Was das Thinkpad ergonomisch zu bieten hat musste es in unserem PC-Professionell-Touchpad-Benchmark zeigen. Das Ergebnis konnte sich durchaus sehen lassen: Das Lenovo-Touchpad ist zwar deutlich kleiner als das seiner Konkurrenz, lässt sich jedoch sehr gut bedienen und ist fast so gut wie das des Samsung X22, welches wir kürzlich auf dem Prüfstand hatten. Auch der Tastatur-Anschlag ist zwar ungewohnt, aber sehr gut. Die Tasten sind sehr hoch – der Druckpunkt sehr hart und lang. Im Test haben wir uns mit dieser Tastatur kaum vertippt. Das von den Tasten abgegebene Feedback lässt sich also kaum bemängeln und ist um Welten besser als das des Dell Latitude. Ebenfalls überzeugt haben im Test die Handauflage und die ergonomischen Einschnitte der Pfeiltasten.
Störend hingegen war die ganz links unten angebrachte Funktionstaste – diese kann leicht mit der Steuerungstaste verwechselt werden und sorgt so das eine oder andere Mal für Frustration. Die Handauflage selbst ist geschmeidig und gut verarbeitet, aber doch stellenweise rau. Die Gesamtergonomie des T61 ist gut und verfehlt in unserem Test nur knapp die Note Sehr gut. Zu Punktabzug hat das Scrollverhalten des Touchpads geführt, welches vor allem in der Horizontalen unbefriedigend ist. Überragend war der Navigationsstick des Gerätes, welches als einziges im gesamten Testfeld eine vernünftige Alternative zum Touchpad bietet.
Als nächstes jagen wir das T61 durch unseren PC-Professionell-Akkulaufzeit-Test. Ein simulierter virtueller Nutzer soll für eine realitätsnahe Laufzeit sorgen. Das Ergebnis ist mit durchschnittlich 155 Minuten enttäuschend. In Verbindung mit dem Maximal- und Minimalwert kommt das T61 in dieser Kategorie mit 61,7 Punkten auf exakt die gleiche Punktzahl wie das Toshiba-Notebook – damit ausreichend.
Fazit
Lenovo Thinkpad T61
Das Lenovo Thinkpad T61 ist leistungstechnisch kein Wunder, aber man kann ganz gut damit arbeiten – einzig die Wartezeiten sorgen für ein wenig Frustration. Potentielle Käufer und Vista-Nutzer sollten vor allem darauf achten, ein Modell mit potentem Prozessor zu bestellen. An Bord sollte dabei lieber ein T7500 statt einem T7250 sein. Dieser zeichnet sich durch einen höheren Takt sowie mehr FSB aus und bringt mehr Leistung. Ansonsten ist das T61 ein gutes und zuverlässiges Arbeitsgerät, das in unserem Test an der Note gut nur knapp vorbeigeschlittert ist.
T61
Hersteller: Lenovo
Internet: www.lenovo.com/de/de
Preis: ab 1.332 Euro (getestete Version 1.796 Euro)
Note: befriedigend
Leistung (35%): befriedigend
Ergonomie (25%): gut
Ausstattung (15%): befriedigend
Akkulaufzeit (15%): ausreichend
Service (10%): gut
Technische Daten
Prozessor: Core 2 Duo T7250 (2,0 GHz, 800 MHz FSB, 2 MByte L2-Cache)
Grafikkarte: NVIDIA Quadro NVS 140M
Festplatte: 160 GByte Western Digital
Display: 14,1 Zoll (1400 x 900 Bildpunkte)
Gewicht: 2.270 g
Abmessungen: 33,5 x 23,7 x 3,1 cm (B x T x H)