Microsoft DPM 2007 in der Praxis
Datenschutzmanager von Microsoft einrichten und konfigurieren
Neues Microsoft-Backup-Tool im ersten Test
Microsoft DPM 2007 in der Praxis
Die kontinuierliche Sicherung von Daten konnte sich innerhalb weniger Jahre erfolgreich etablieren und nahezu jeder Hersteller in diesem Bereich bietet ein entsprechendes Tool dazu an. Seit dem Jahr 2006 ist auch Microsoft im Produktsegment der Datensicherung mit dem Data Protection Manager 2006 (DPM 2006) mit von der Partie. Der DPM 2006 wurde allerdings bereits im vergangen Jahr durch die Nachfolgeversion, den Data Protection Manager 2007 (DPM 2007), abgelöst. Den haben wir uns in der aktuellen englischen Version angesehen, eine deutsche soll in Kürze folgen.
Für einen ersten Test kann sich der Interessierte eine zeitlich begrenzte Version des DPM 2007 von der Microsoft-Website laden. Diese zeitlimitierten Version umfasst den vollen Funktionsumfang des Produktes.
Der DPM verlangt laut Handbuch einen Rechner mit einer beliebigen Edition des Windows Server 2003. In unserem Test stellten wir dazu einen Rechner mit dem Betriebssystem Windows Server 2003, SP1 zur Verfügung. Da die Testversion des DPM nur in englischer Sprache vorlag, verwendeten wir auch ein englischsprachiges Betriebssystem, doch dies ist laut Microsoft keine Notwendigkeit. Als weitere Voraussetzungen gibt Microsoft an, dass der Zielrechner mit einer CPU mit mindestens drei GHz oder einer Dual Core CPU mit mindestens zwei GHz ausgestattet sein sollte. An Arbeitsspeicher sollten außerdem mindestens zwei GByte vorhanden sein. Wenngleich diese Werte vielleicht manches betagte Testsystem überfordern – im Produktivbetrieb werden diese Werte kaum eine Hürde darstellen, denn der Schutz der Daten sollte nicht an zuwenig Arbeitsspeicher scheitern.
In der Verwaltungskonsole des DPM 2007 muss der Speicherplatz für die zu sichernden Daten reserviert werden (Klick aufs Bid zeigt die gesamte Konsole)
Wie man mit DPM sichert
Microsoft DPM 2007 in der Praxis
Zur Sicherung der Daten müssen diese durch den DPM zwischengepuffert werden und dafür wird Plattenplatz benötigt. Laut Handbuch ist dies der zwei- bis dreifache Platz dessen, was die Daten an Platz auf der Quelle benötigen. Ferner sollten zirka 3 GByte für das Programm auf dem Systemlaufwerk bereitgestellt werden. Eine konzeptionelle Anforderung des DPM ist die Integration in eine Windows-Domäne, wer also keinen Windows Domänen-Controller im Einsatz haben sollte, wird den DPM auch nicht verwenden können. In unserer Testumgebung besteht dafür ein eigener Server, der neben der Funktion als Domänen-Controller außerdem die Namensdienste (DNS) und auch die IP-Adressen für die integrierten Rechner per DHCP bereitstellt.
Die Installation des DPM wird, wie alle modernen Tools von Microsoft, durch Assistenten begleitet. Diese prüfen die Voraussetzungen und fragen in mehrstufigen Dialogen alle zum Setup benötigten Einstellungen ab. Erst wenn alles passt, erfolgt im Anschluss die vollständige Installation in einem Durchlauf. Das Verfahren ist anders als Microsoft es noch vor wenigen Jahren bei seinen Produkten anwandte.
Das Setup des DPM wird durch einen Assistenten begleitet. (Klick auf Bild zeigt den gesamten Wizard)
Der erste Schritt ist die Prüfung der Systemanforderungen. Diese sind nicht gering und erfordern einiges an Vorarbeit. Zu den weiteren benötigten Basis-Software-Komponenten zählt das Servicepack 2 des Windows Server 2003, das neue Release des .NET Framework 3.0, die Volume Shadow Services, die als Hotfix (940349) einzurichten sind und die PowerShell. All diese Komponenten muss man sich allerdings, sofern noch nicht vorhanden, von der Microsoft-Website beschaffen und vorher installieren. Zur Ablage der Konfigurationsdaten verwendet der DPM den Microsoft-eigenen SQL Server. Dieser ist allerdings bereits in dem Installationspaket des DPM integriert und wird, wenn gewünscht, auch zusammen mit dem DPM beim Setup eingerichtet. Alternativ kann natürlich ein bestehender SQL-Server dafür herangezogen werden. Im Test verwendeten wir den integrierten SQL-Server. Ist die Installation des Serversystems korrekt durchlaufen und der DPM zusammen mit der Verwaltungskonsole eingerichtet, so sollte dies nun gestartet werden können.
Sichern ohne Probleme
Microsoft DPM 2007 in der Praxis
Zur Speicherung der Inhalte benötigt der DPM natürlich Plattenplatz auf einem Speichersystem. Dieser ist im nächsten Schritt unter dem Reiter Management und darin Disk bereitzustellen. Der notwendige Platz ist auf einem, für den DPM zugängliches, Speichersystem zu reservieren. Es spielt dabei keine Rolle, ob es sich dabei um lokale Festplatte (DAS-Speicher) ein NAS-, SAN- oder iSCSI-Speichersystem handelt. Für Letzteres stellt das Windows Betriebssystem außerdem auch einen eigenen iSCSI-Initiator bereit. Als iSCSI-Target könnte dann auch der Windows Data Unified Storage Server herangezogen werden, ein Derivat des Windows Server 2003, das als globales Speichersubsystem fungiert.
Fehlende Komponenten können direkt aus dem Setup-Dialog von der Microsoft-Website geladen werden.
Die zu sichernden Rechnersysteme müssen ebenso wie der DPM-Server in die Windows Domänenstruktur integriert sein. Zur Sicherung greift der DPM auf spezielle Agenten zurück, die im nächsten Schritt eingerichtet werden müssen. Das Rollout der Agenten kann direkt aus der Verwaltungskonsole des DPM erfolgen. Der DPM kann nun neben der Sicherung der Dateien im Dateisystem auch die Inhalte des Exchange Server, des SQL Server und des Sharepoint Server sichern. Für unseren Test verwendeten wird dabei Rechner mit Exchange und den Dateiserverdiensten.
Durch die Integration der Zielrechner in dies Windows Domäne sind diese Rechner auch einfach zu finden. Die Verteilung der Agenten ist schnell und einfach durch einen Assistenten unterstützt. Mit dem Einrichten der Agenten auf die zusichernden Systeme ist die Basisarbeit abgeschlossen und man kann sich um die eigentliche Sicherung der Daten kümmern. Dies passiert durch das Einrichten der Protection Groups.
Fazit: Der erste Test war erfolgreich – Der Data Protection Manager achtet sogar schon während Installation und des Backups darauf, dass alle nötigen Anforderungen erfüllt sind – aber er bricht nicht ab, wenn etwas niht stimmt, sondern erlaubt auch “Zwischenreparaturen”. Ein Backup-Tool, das sich so mancher Administrator wünscht – doch wie bei allen Mirosoft-Serverprodukten üblich ist eine gewise Einarbeitungszeit trotzdem notwendig. (Johann Baumeister/mk)