Wird Nigeria zum OS-Schlachtfeld?

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Ausgesprochen verärgert reagiert hat François Bancilhon, seines Zeichens CEO des Linux-Anbieters Mandriva, als er erfahren musste, dass die 17.000 Intel Classmate-Rechern, die gerade mit seiner letzten Linux-Distribution nach Nigeria ausgeliefert worden waren, auf einmal auf Windows umgestellt worden sind.

Ursprünglich hatte Microsoft bei diesem Classmate-Deal (im Gegensatz zum libyschen Geschäft) den Kürzeren gezogen – dann aber musste Bancilhon von nigerianischen Offiziellen erfahren, dass man das Linux-OS zwar bezahlen, dann aber auf Windows umsteigen werde.

Bei soviel finanzieller Generosität vermutet Bancilhon, dass die Ballmer-Truppen durchaus auch ins eigene Portemonnaie gegriffen haben könnten, und fragt ihren Chef in einem offenen Brief, ob er denn morgens noch in den Spiegel schauen könne.

Dass ein derartiger moralischer Appell an das Gewissen des Managers mit dem Aussehen eines verschollener Hoeneß-Bruders fruchten wird, darf erfahrungsgemäß bezweifelt werden; Anfragen an Microsoft, wie es denn zur Entscheidung der nigerianischen Regierung gekommen sei, wurden lapidar damit beantwortet, dass das Unternehmen sich stets an nationale und internationale Gesetze halte. [gk]

The Register

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