Sony will einen LCD-Panel-Hersteller kaufen
Der Hersteller möchte die Zulieferung stabiler Mengen bei geringeren Preisen erreichen – das Joint Venture mit Samsung reicht dazu nicht aus.
Während viele japanische Unternehmen die Produktion der offenbar Verlust bringenden PC-Monitore einstellen (wir berichteten), explodiert die Nachfrage nach den Panels, die für Fernseher genutzt werden. Diese sind aber auch Sony oft noch zu teuer – und in der Menge, wie sie gebraucht werden nicht verfügbar. So kann es durchaus vorkommen, dass Sony in Gespräche mit anderen japanischen oder mit koreanischen Anbietern tritt, um günstig produzierte Panels zu erwerben.
Offiziell gab Sony schon bekannt, dass man die Übernahme eines Herstellers von LCD-Panels plane. Dadurch wolle man die Lieferung stabiler Stückzahlen bei geringeren Kosten sicherstellen. Makoto Kogure, Leiter von Sonys TV-Sparte , teilte der Financial Times (Dienstagsausgabe) mit: “Wir prüfen unsere Optionen”.
Zusätzliche Investitionen in die Technik S-LCD seien machbar, denn das Joint Venture mit Samsung erreichte bislang nicht die Mengen, die Sony für den weltweiten Bedarf nach Flachbild-Fernsehern benötigt. Unter Umständen sei auch eine finanzielle Beteiligung an einer neuen Fertigungslinie Samsungs möglich oder Investitionen in “die Steigerung der Effizienz bestehender Anlagen”.
Weil Sony derzeit bei anderen Herstellern zukaufen muss, kommt der Konzern kaum auf die Preise, die nötig sind, im härter werdenden Konkurrenzkampf mitzuhalten. Am Donnerstag soll schließlich die neue Konzernstrategie bekannt gegeben werden, die Sony-Sparte Unterhaltungselektronik wieder in die Gewinnzone zu führen – das Geschäft mit Fernsehern ist ein wichtiger Bestandteil davon. Kogure war sichtlich besorgt darum,. dass man bei der künftigen Fertigung berücksichtigen müsse, dass auch bei einem weiteren Preisverfall noch Gewinne anfallen werden. Im wichtigen Markt Europa laufen die Kunden davon: es zählt nicht mehr das Marken-Image, sondern vor allem der Preis. (mk)