WLAN-Access-Points für unterwegs
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Einsatzgebiete

WLAN-Access-Points für unterwegs

Als handliche WLAN-Basisstationen, mit deren Hilfe auf Messen, im Konferenzraum oder im Hotel unkompliziert ein Funknetzwerk aufgebaut werden kann, positionieren die Hersteller ihre neuen kompakten Access-Points. So weit zumindest die Theorie, denn da die Geräte lediglich über einen Ethernet-Anschluss verfügen, sind ein vorhandenes Netzwerk oder ein Kabel- beziehungsweise DSL-Modem Voraussetzungen für den Aufbau des Wireless LANs. Wer beispielsweise im Hotel nur einen Telefonanschluss zur Verfügung hat, hat Pech gehabt. Hier hilft nur der vergleichsweise komplizierte Umweg über das analoge Modem des Notebooks, das den Internet-Zugang beispielsweise über das Internet Connection Sharing (ICS) von Windows anderen Nutzern zur Verfügung stellt.

Im Betrieb als Access-Point werden die kleinen Boxen einfach mit einem Router oder Switch verbunden. Für die Erstkonfiguration ist es notwendig, die IP-Einstellungen am PC oder Notebook anzupassen, um Zugriff auf die Webmenüs zu erhalten. Dort kann dann die IP-Adresse der Access-Points beliebig geändert werden, so dass sie sich in die vorhandene Infrastruktur integrieren.

Alternativ dazu können die Geräte auch die Rolle eines WLAN-Routers übernehmen. Dann sorgen sie für die Einwahl ins Internet und stellen die üblichen Router-Funktionen wie NAT und DHCP-Server zur Verfügung. Selbst Features wie Port-Weiterleitungen und Dynamic DNS sind vorhanden.

Funktionsvielfalt

WLAN-Access-Points für unterwegs

Darüber hinaus lassen sich die mobilen Access-Points zu Client-Adaptern umfunktionieren. So verschaffen sie allen Geräten mit Ethernet-Port drahtlosen Zugang zum Netzwerk. Dabei kann es sich einfach um Notebook oder PC handeln, aber auch um Netzwerkdrucker, Spielkonsole oder ein NAS-System (Network Attached Storage).

Eine Ausnahme im Testfeld stellt das SMC Connect Wireless Traveler Kit dar, das im Unterschied zu den übrigen Probanden nicht die Aufgaben eines WLAN-Routers beherrscht. Es kann deshalb nur in bestehenden Netzwerken als Access-Point zum Einsatz kommen, wo andere Geräte den Zugang zum Internet herstellen. Der Betrieb als Client-Adapter ist aber ebenfalls möglich.

Dafür hat das SMC-Gerät andere Stärken. Als Einziges im Testfeld kann es als Repeater arbeiten, um die Abdeckung eines WLANs zu verbessern, so dass auch entfernte Geräte oder solche in toten Winkeln erreicht werden. Zwei oder mehr Traveler Kits können zudem als Bridge eingesetzt werden und verbinden mehrere kabelgebundene Netzwerke drahtlos miteinander. So lassen sich bis zu sechs Netze an ein siebtes koppeln.

Sicherheit

WLAN-Access-Points für unterwegs

Alle gestesteten Wireless LANs unterstützen WPA (Wi-Fi Protected Access), das mit den bekannten Schwachstellen von WEP aufräumt und eine höhere Sicherheit bietet. Allerdings setzen bis auf D-Link alle Hersteller auf die für Soho-Netzwerke vorgesehene Variante mit Pre-shared Keys. Für die Einsatzgebiete der Mobile Access-Points ist das durchaus ausreichend. Allerdings ist es besonders wichtig, starke Passwörter zu wählen, da seit einigen Monaten mit WPA Cracker (
www.tinypeap.com/page8.html
) ein Tool existiert, das schwachen Passwörtern mittels Brute-Force- und Wörterbuchattacken zu Leibe rückt.

Einen weiteren Angriffspunkt für Eindringlinge stellt die Konfiguration der Mobile Access-Points dar. Diese kann bei allen Geräten über das Funknetzwerk erfolgen. Um so wichtiger ist es, nicht nur die WLAN-Sicherheitsmechanismen zu nutzen, sondern auch die werksseitigen Zugangsdaten zur Gerätekonfiguration abzuändern ? soweit die Hersteller überhaupt Default-ID und Passwort setzen. 3Com, Allnet und D-Link verzichten nämlich darauf.

Gut gefällt bei 3Com und Allnet die Möglichkeit, einen Rechner als Administrations-PCs festlegen zu können, der als Einziger Zugriff auf das Web-Interface erhält. Bei D-Link und Level One ist das Ändern des Default-Passworts immerhin ein Schritt im Einrichtungs-Wizard.

Performance

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Da die Mobile Access-Points ohne externe Antennen auskommen müssen, können sie hinsichtlich Datendurchsatz und Reichweite nicht mit leistungsfähigen WLANs mithalten. Als Zugeständnis an die geringe Größe ist das aber hinzunehmen. Zumal es im Normalfall keine Probleme geben sollte, einige Räume zu vernetzen und den Internet-Zugang zu teilen. Auch Datentransfers zwischen zwei Clients laufen mit akzeptabler Geschwindigkeit.

Unter guten Bedingungen gibt es zwischen den Testkandidaten kaum Leistungsunterschiede, ihr Datendurchsatz liegt durchweg um 2 MByte pro Sekunde. Erst mit zunehmender Entfernung zwischen WLAN-Client und Access-Point fällt das SMC-Gerät etwas ab, dessen Maximalreichweite in der Testumgebung (Bürogebäude) mit knapp 16 Metern auch recht deutlich unter der von 3Com und Allnet mit 23,5 Metern liegt.

3Com 3CRTRV10075

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Der Wechsel des Betriebsmodus erfolgt bei 3Com über einen Schalter am Gerät, der allerdings nur mit den Ziffern 1 bis 4 beschriftet ist. Da sich jedoch eine Erklärung an der Gehäuseunterseite befindet, bleibt dem Anwender der ständige Blick in den Schnelleinstieg erspart. Neben dem Access-Point-, Router- und Client-Modus ist die vierte Schalterstellung für die Konfiguration vorgesehen. Diese erfolgt über ein Web-Interface, das sehr übersichtlich ist.

Gut gefällt die Möglichkeit, einen Admin-PC zu definieren, der als Einziger Zugriff auf die Konfiguration erhält. Die Authentifizierung erfolgt über die MAC-Adresse.

Als WLAN-Router schützt der Travel-Router das Netzwerk mit einem Paketfilter. Der Anwender kann sogar Server-Dienste für Nutzer im Internet anbieten, da Port-Weiterleitungen eingerichtet werden können. Dank Dynamic DNS ist man zudem trotz wechselnder IPs an Einwahlzugängen immer unter derselben Adresse erreichbar. Gut für Unternehmen: Neben dem Einsatz hinter Kabel- und DSL-Modem besitzt das Gerät auch einen integrierten L2TP-Client, um sich über eine verschlüsselte Verbindung beispielsweise ins Firmennetzwerk einzuwählen.

Fazit. Sowohl als Access-Point wie auch als Router und WLAN-Client vermag der 3Com Office Connect Travel Router zu überzeugen. Zusammen mit den besten Leistungswerten im Test sichert er sich so die »Empfehlung der Redaktion«.

Allnet ALL0274

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Der Wireless Travel Access Point von Allnet ist baugleich zum 3Com-Gerät und bringt nahezu den gleichen Funktionsumfang mit. Hinsichtlich Reichweite und Datendurchsatz nehmen sich 3Com und Allnet nichts. Beide übertragen im Test unter guten Bedingungen 2 MByte pro Sekunde und bei größerer Entfernung zwischen Client und Basisstation noch 1,5 MByte pro Sekunde. Erst nach 23,5 Metern reißt die Verbindung ab, womit die beiden eine weit größere Fläche abdecken als ihre Konkurrenten.

Die Einrichtung und Bedienung des ALL0274 erfolgt analog zum 3Com-WLAN. Erfreulicherweise legt jedoch Allnet neben dem gedruckten Schnelleinstieg auch eine CD mit umfangreichem Handbuch bei. Dort wird allerdings auch der von 3Com bekannte L2TP-Client beschrieben, der beim Allnet-Testgerät nicht zu finden ist.

Der WLAN-Router kann mit fester IP in bestehenden Netzwerken betrieben werden, er kann die IP aber auch per DHCP beziehen. In der Konfiguration wird dies jedoch etwas umständlich Travel mode (Hotel) genannt.

Durchdacht ist der Client-Modus des ALL0274 ? Gleiches gilt im Übrigen für 3Com: Hier lassen sich mehrere Profile speichern, so dass Nutzer, die häufig in unterschiedlichen WLANs unterwegs sind, die Einstellungen nicht jeweils neu tätigen müssen. Speziell bei WEP-Schlüsseln spart das eine Menge Zeit.

Fazit. Der Wireless Travel Access Point von Allnet ist eine preiswerte Alternative zum 3Com-Gerät. Leistung und Funktionen sind nahezu identisch, dafür ist er jedoch rund 30 Euro billiger.

Level One WAP-0004

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Der Level One WAP-0004 ist gemeinsam mit dem Taschen-WLAN von D-Link das kleinste Gerät im Test. Der jeweilige Betriebsmodus wird über einen Schalter am Gehäuse gewählt, wobei im Router-Modus nur per WLAN auf das Web-Interface zugegriffen werden kann. Darüber hinaus ist die Administration über das Internet möglich. Das ist praktisch, wenn es Probleme gibt und der Administrator aus dem Firmennetzwerk auf den WLAN-Router zugreifen muss. Aus Sicherheitsgründen ist dieses Feature jedoch in den Standardeinstellungen deaktiviert.

Je nach Betriebsmodus präsentiert sich eine andere Web-Oberfläche mit den jeweiligen Einstellungen für Client, Access-Point oder Router. Bei den grundlegenden Einstellungen hilft ein Wizard. Allerdings wird nur im Betrieb als Access-Point von diesem die Sicherung der Funkstrecke mit WEP angeboten. Der Wizard der Router-Konfiguration hinterlässt das WLAN offen.

Mit 2,1 MByte Datendurchsatz pro Sekunde liefert das Level-One-Gerät die beste Leistung auf kurze Distanz ab. Auch die Transferraten in größerer Entfernung sind mit 1,4 MByte gut.

Fazit. Der Wireless 11g 54 Mbps AP/ Client/Router von Level One ist mit das kleinste Gerät im Test und überzeugt mit guter Leistung und rundem Funktionsumfang.

D-Link DWL-G730AP

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Das D-Link-Gerät besitzt die gleiche Gehäuseform wie der Level-One WAP-0004, und auch große Teile des Funktionsumfangs und des Webmenü-Aufbaus ähneln sich. Zudem können beide über den USB-Port eines Notebooks mit Strom versorgt werden. Das ist vor allem im Client-Modus angenehm, um nicht die kabellose Freiheit am Notebook durch unnötige Strippen zur Steckdose einzuschränken.

Allerdings lassen sich im Test im D-Link-WLAN nicht ganz so hohe Transferraten wie bei Level One erzielen. Knapp 2 und 1,4 MByte werden an den beiden Messpunkten übertragen. Die Reichweite beträgt knapp 18 Meter.

Dafür setzt D-Link als einziger Hersteller im Test nicht auf WPA-PSK, sondern auf die Variante mit Radius-Server. Beim Einsatz im Hotel wird man einen solchen zwar eher selten zur Hand haben, doch beispielsweise auf Messen oder anderen Veranstaltungen ist dies eine sinnvolle Sicherheitsmaßnahme.

Alle Meldungen zum Status des Geräts und der Firewall finden sich in einem praktischen Logfile, das per Syslog an einen Server übermittelt werden kann. Wie bei Level One gibt es umfangreiche Filter auf IP- und Protokoll-Basis, um den Zugriff auf das Internet zu reglementieren. Lediglich das im Handbuch erwähnte Dynamic DNS fehlt.

Fazit. D-Link liefert mit dem Wireless Pocket Router/AP ein solides Gerät ab. Soll WPA mit Radius-Server eingesetzt werden, ist es erste Wahl.

SMC SMCWTK-G

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Einen Schalter zum Wechseln des Betriebsmodus sucht man am SMC-Gerät vergeblich, die Änderungen erfolgen wie die übrige Konfiguration über ein Web-Interface. Alternativ dazu kann ein einfaches, aber funktionales Telnet-Menü genutzt werden. Ein Setup-Tool für Windows liefert SMC zwar ebenfalls mit, dieses macht allerdings nicht mehr, als das Traveler Kit im LAN zu suchen und die Web-Konfiguration zu öffnen.

Auch das SMC-Gerät lässt sich als Access-Point und WLAN-Adapter für Clients gebrauchen ? allein der Router-Modus fehlt. An Örtlichkeiten mit Kabel- oder DSL-Modem kann es sich dadurch nicht selbstständig ins Internet einwählen, sondern benötigt die Hilfe eines Routers. Das ist schade, denn mit Repeater und Bridge beherrscht das Traveler Kit auch Funktionen, die bei den anderen Testkandidaten nicht zu finden sind.

Während das SMC EZ Connect Wireless Traveler Kit beim Datendurchsatz auf nahe Distanz noch mit den anderen Geräten im Test mithalten kann (2 MByte pro Sekunde), fällt es mit größer werdender Entfernung zunehmend ab. Mit 16 Meter Reichweite deckt es zudem den im Testfeld geringsten Funkbereich ab.

Wie die D-Link- und Level-One-Geräte kann auch das Traveler Kit über den USB-Anschluss von PC oder Notebook mit Strom versorgt werden.

Fazit. Wer Repeater- oder Bridge-Funktion benötigt, kann zugreifen. Ansonsten bieten die anderen Testteilnehmer bessere Leistung und einen Router-Modus.

Testsieger

WLAN-Access-Points für unterwegs

Empfehlung der Redaktion: 3Com 3CRTRV10075
Budget-Empfehlung: Allnet ALL0274

Den Testsieg sichert sich der Office Connect Wireless 54 Mbps 11g Travel Router von 3Com: Top-Leistung, sinnvolle Sicherheitsfeatures. Nicht nur das Funknetzwerk lässt sich mit WPA absichern, auch kann Eindringlingen der Zugang zur Konfiguration verwehrt werden. Wer auf den im 3Com-Gerät integrierten L2TP-Client verzichten kann, greift zum ansonsten baugleichen Allnet-Gerät, das rund 30 Euro weniger kostet. Gilt es Netzwerke zu koppeln oder die WLAN-Abdeckung zu verbessern, ist das SMC-Gerät mit Repeater- und Bridge-Funktion erste Wahl. Dessen größtes Handicap ist allerdings die fehlende Router-Funktion.

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